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03.01.2006 Morgenland - Wadi-Fairan

Klaus

Montag, der 2.1. Im Hotel "Morgenland" gab es ein hervorragendes Frühstück, was sich natürlich sehr positiv auf die Stimmung der Truppe niederschlug. Danach ging es gleich zum Katharinenkloster, welches etwa 7 Kilometer vom Hotel entfernt ist. Das Kloster und das Gebiet Drumherum hat einen Sonderstatus in Ägypten, denn das christliche Kloster hat schon vom Propheten Mohammed einen Schutzbrief bekommen, um den sich die Mönche damals vorausschauend bemüht hatten. Auch Napoleon hat mit einem Brief den Sonderstatus bestätigt. Nach der Klosterbesichtigung wurde von fast allen der Berg Mose bestiegen. Der über 2200 Meter hohe Gipfel, der laut Kamelvermieter in mindestens drei Stunden zu besteigen ist, erreichten die schnellsten in 70 Minuten. Als Belohnung durften die ersten 4 das kleine Kirchlein auf dem Gipfel besichtigen, denn es war gerade ein griechischer Mönch aus der Mönchsrepublik Athos oben, der uns die Tür aufschloss. Danach genossen wir auf dem Gipfel die Sonne und den wunderbaren Ausblick auf den Sinai. Der Gipfel ist ein Ort, der zur Meditation wie geschaffen ist. Hier soll Mose die zwei steinernen Gesetzestafeln von Gott bekommen haben. Die eine Tafel hatte das Verhältnis der Menschen zu Gott zum Inhalt und die andere das der Menschen untereinander. Wer in der Bibel im 2. Buch Mose nachliest, wird 17 Gesetze finden und im 5. Buch Mose 12 Gesetze. Ich glaube, es war erst Luther, der die Gesetze zu 10 Geboten zusammengefasst hat. Aber genau weiß ich das nicht. Vielleicht kann mich mal jemand korrigieren. Nach dem erlebnisreichen Aufstieg wollten wir im Hotelswimmingpool (mitten in der Wueste!) baden. Bei geschätzten 15 Grad traute sich nur Peter ins Wasser. Das Hotel hat leider keinen Internetanschluss und ein Handynetz war nur auf dem Gipfel verfügbar. Dafür war unsere Wäsche ganz schnell trocken. Das Wüstenklima ist Dafür hervorragend geeignet. Gegen 16 Uhr kamen unsere Nachzügler Thomas, Frank und Dieter aus Nuweiba an. Sie hatten es besser als die anderen, da der Tag nicht ganz so heiß war. Abends gab es ein Superessen. So waren alle sehr zufrieden. Klaus Hauptvogel Thomas Da ich mit zwei anderen Radfahrern einen Tag im Rückstand waren, besuchten wir erst am 3. das Kloster selbst. Klaus Dienstag, der 3.1. Unseren schönen Hotelkomplex "Morgenland" verließen wir heute nur ungern, schon wegen des guten Frühstücks wegen. Die Morgenkühle ging vorbei und wir schwitzten bald bei 28 Grad in voller Sonne. Es ging bis zum Ziel nur bergab und so rollten wir gut gelaunt auf der Teerstrasse. Auf einem Stück von vielleicht 500 Metern war diese gerade erneuert worden, d.h. der Teer war auf der gesamten Straßenbreite flüssig wie Suppe. So mussten wir ein Stück im Wüstensand schieben. Dann ging es zügig weiter bis zur Oase El Feiran, der größten und schönsten auf dem Sinai, die wir nach 50 Kilometer erreichten. Sie wird auch als Maeuseoase bezeichnet. In dieser Oase wird von griechischen Nonnen ein Kloster betrieben, welches eine Herberge bietet. Wahrscheinlich ist diese für Pilger zum Katharinenkloster gedacht. Die Zimmer waren sehr schön und schlicht. Der Klostergarten ist wie ein Paradies in der Wüste und die Stille im ganzen Kloster sehr erholsam. Die Nonnen (Schwester Nektaria) verkaufen die angebauten Früchte. Ich habe die schmackhaftesten Pampelmusen meines Lebens erworben. Kurz nach uns trafen die drei Italiener im Kloster ein, die unsere Nachzügler am Vortag in der Wüste mit Trinkwasser versorgt hatten. Diese waren mit ihren Rennrädern ohne Schutzbleche voll in den schon erwähnten Teersee gerast und einer war sogar gestürzt und hatte (unter dem Teer) Schürfwunden. Die teuren Rennräder und das Gepäck sahen aus! Die Nonnen und die uns begleitende Ambulanz hatten zu tun. Wir machten einen Abendspaziergang und stellten in der Oase bald Ähnlichkeiten mit der Hochwasserkatastrophe 2002 im Müglitztal fest. Das Wadi Feiran entwässert als einziges das gesamte Hochgebirge des Sinai und augenscheinlich gibt es auch in der Wüste manchmal Hochwasser. Im Supermarkt, einer Art Hühnerstall, konnten wir ganz billig einkaufen und nach dem Abendessen saßen wir in der warmen Abendluft vor unseren Zimmern und betrachteten die Sterne. Da es im Kloster kein Fernsehen, natürlich kein Internet und kein Handynetz gibt, konnten wir uns einmal richtig schön unterhalten. Klaus Hauptvogel .
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