Hallo daheim, heute sind wir nach 66,5 Kilometern im syrischen Aleppo angekommen. Bis zur Grenze haben uns die türkischen Radsportfreunde begleitet. Der Übergang ins neue Land dauerte mehrere Stunden, da einiges wegen unseres Begleitfahrzeuges zu klären war. Gleich nach der Grenze bekamen wir einen Schreck, da dort die Strasse zu Ende war. Doch die unbefestigte Piste war nur etwa 200 Meter lang. Dann ging es auf ganz normaler Strasse weiter. Auch die syrische Polizei begleitet uns mit Auto und Motorrad vorbildlich. Allerdings haben die Autofahrer hier anscheinend weniger Respekt vor ihrer Polizei. Die Landschaft, durch die wir fuhren, scheint recht fruchtbar zu sein. Nach meinem Eindruck wird überall in den Dörfern kräftig gebaut. Die Menschen sind sehr freundlich, winken und rufen uns zu. Die 4- Millionenstadt Aleppo überraschte uns in den Außenbezirken mit schönen Neubauten in arabischer Architektur. Dort hatte unser Rolf Böttner einen Platten und musste die letzten Kilometer im Begleitauto mitfahren. Im Stadtzentrum angekommen, mussten wir plötzlich unsere Räder durch eine ganz schmale Gasse schieben, die in den Basar mündete. Das Hotel grenzt an den Basar und es war ein Erlebnis, die Fahrräder durch die vielen Menschen zu schieben. Das Hotel erinnert ein wenig an 1001 Nacht. An den Zimmerwänden hängen Teppiche, die Bettdecken sind mit Silberfäden durchwirkt und die Kleidertruhe stammt wahrscheinlich noch aus der Zeit des Propheten Mohammed. Der überdachte Hotelhof ist mit vielleicht 50 orientalischen Lampen geschmackvoll ausgestattet. Abends waren wir zu einem opulenten Festessen vom hiesigen Radsportverband eingeladen. Man kümmert sich sehr um uns. Einer der Radsportfreunde hat uns mit dem Taxi mehrere Kilometer zu einem Internetcafe begleitet und wartet jetzt, dass wir endlich fertig sind. Allein kommen Olaf und ich wegen mangelhafter arabischer Sprachkenntnisse niemals wieder ins Hotel zurück. Deshalb schließe ich jetzt. Bis bald. Klaus Hauptvogel