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16.12.2005 Yakacik - Reyhanli

Klaus

Hi, heute verbringen wir die letzte Nacht in der Türkei. ich sitze demzufolge auch das letzte Mal an einem türkischen Computer. Jetzt, wo ich endlich die Tastatur beherrsche und die notwendigen türkischen Computerausschriften verstehe, geht es in ein arabisches Land. ich bin gespannt, ob dort die Editoren eventuell von rechts nach links schreiben, ob die Tastatur arabische Buchstaben hat usw. Vielleicht ist dies hier die letzte E-Mail für längere Zeit, denn morgen fahren wir nach Syrien, diesem alten Kulturland. Schon die alten Griechen übernahmen von den Syrern das Alphabet, denn die Phönizier (Tyros Byblos und Sidon) hatten schon eine Schrift, die der griechischen entsprach. Hier kreuzten sich schon immer die Handelswege vom Mittelmeer zum Persischen Golf und von Ägypten nach Kleinasien. So gab es die letzten 5000 Jahre immer Begehrlichkeiten auf dieses schöne Land und die Herrscher wechselten sich demzufolge Ständig ab. Ich möchte kein syrisches Schulkind sein. Der Geschichtsunterricht muss anstrengend sein. Doch nun zum heutigen Tag. Als wir heute Früh in Yakacik gestartet sind, war es relativ warm. Wer allerdings kurze Radkleidung angezogen hatte, lag heute falsch. Schon nach kurzer Strecke kam ein 750 Meter hoher Pass. Oben war es lausekalt und die Sicht betrug kaum 40 Meter. Nach einer rasanten Abfahrt warteten unten auf uns 6 junge türkische Radsportler. Sie begleiteten uns bis nach Reyhanli, wo uns am Ortseingang der Gouverneur mit Blumen empfing. Nach 101 Kilometern sind wir hier im Haus des Lehrers untergekommen. Unterwegs sind wir durch Iskenderun (historisch Alexandretta, von Alexander gegründet) durchgekommen. Diese Stadt hat das zweitgrößte archäologische Museum der Welt. Ganz in der Nähe von Iskenderun befindet sich Antakya, das ehemalige Antiochia. Dort steht die älteste Kirche der Welt. Das hat jedenfalls der Doktor aus dem uns begleitenden Ambulanzfahrzeug erzählt. Da nicht viel zu berichten ist, stelle ich heute wieder einen der Teilnehmer vor. Norbert Behr Norbert ist unser Liegeradfahrer und somit unsere Attraktion. Fast bei jeder Rast muss er sein Liegerad den neugierigen Einheimischen vorführen. Außerdem ist er unsere Küchenmamsell, denn er kocht für uns in den längeren Pausen Kaffee und Tee. Die Küchenschürze hat er allerdings vergessen. Man kann ihm (natürlich im Spaß) die härtesten Dinge sagen. Norbert ist so schlagfertig, dass man immer der zweite Sieger ist. Er kann die verschiedensten Tierlaute nachahmen und hat mich in den ersten Tagen damit Ständig irritiert. Auch eine Polizeisirene ist für ihn kein Problem. Viele Grüsse an die Heimat Klaus Hauptvogel
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