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23.12.2005 Damaskus - Deraa
Klaus
Hallo liebe Freunde in Deutschland, heute darf ich erstmals an
einem richtigen arabischen Computer schreiben. Alle Icons
sind arabisch beschriftet, also für mich dummen Europaeer
nicht lesbar. Deshalb kann ich nicht allein auf Englisch
umstellen. Auch Winword schreibt von rechts nach links, aber
da habe ich die Umstellung herausgefunden. Da inzwischen
für vier Tage die Berichte fehlen, muss ich heute für Euch auf
das große Festessen bei einem offiziellen Empfang
verzichten. Ich hatte schon aus Tripoli drei Berichte
angekündigt. Wie wir in der Schule lernten, haben die Libanesen
bzw. ihre Vorfahren nicht nur die griechische Schrift erfunden,
sondern über tausend Jahre vorher schon die Keilschrift genutzt,
welche in Stein gehauen wurde. Da sie sehr geschichtsbewusste
Leute sind, haben sie etwas davon beibehalten. Weil
Keilschriftzeichen nicht mit einer heutigen Tastatur darstellbar sind,
hat man im Libanon die Arbeitsgeschwindigkeit der damaligen
Steinmetze für das Internet übernommen und so habe ich nach
zwei Stunden nicht mehr die Geduld für einen dritten Text gehabt.
Freitag (hier Feiertag), der 23.12.2005 Heute Früh wurden wir um acht Uhr von den netten Syrern abgeholt. Unsere
Fahrradtour ging durch die Altstadt von Damaskus, welches ja unter den Omajaden Hauptstadt des Islamischen
Reiches war. Unser Reiseführer arbeitet als
Übersetzer in der hiesigen deutschen Botschaft und
sprach hervorragend die deutsche Sprache. Zuerst
besichtigten wir die riesige Omajadenmoschee, die
größte und älteste Moschee der Welt. Sie ist sehr
beeindruckend. Wir mussten uns die Schuhe
ausziehen und unsere beiden Frauen bekamen eine
schwarze Bekleidung. In der Moschee ist das
Mausoleum Johannes des Täufers mit dem
Sarkophag seiner Gebeine. für die Muslime ist
Johannes genau wie Jesus ein anerkannter Prophet
Danach besichtigten wir ein Damaszenerhaus eines
reichen Kaufmannes. Das Haus wurde hier immer um
einen (oder mehrere) Innenhof gebaut. Das Leben war
auf diesen Hof orientiert, auf dem sich grundsätzlich
ein Brunnen befand. Nach den Besichtigungen ging es auf die 115 Kilometer lange Strecke nach Daara nahe der
jordanischen Grenze. Ab Damaskus begleiteten uns acht syrische Radsportfreunde auf ihren modernsten Rennrädern
bis zu unserem Zielort. Die Jungs sind alle um die zwanzig Jahre alt und sprechen nur wenig Englisch. Dafür sind
sie unwahrscheinlich freundlich und aufmerksam. Wir hatten einen so starken Seitenwind auf der Autobahn, dass ich
mir streckenweise nicht traute den Lenker
loszulassen, um mit einer Hand zur
Trinkflasche zu greifen. Unsere beiden
neu hinzugekommenen Frauen fuhren
tapfer mit. Am Stadtrand wurden wir
wieder von einer großen Delegation
Empfangen. Wir wurden wieder alle zu
einem Festessen eingeladen. Viele von
uns beklagen sich, dass sie auf unserer
Tour so zugenommen haben. Ich gehöre
leider nicht dazu. Hier in Daara haben wir
in einem Hotel mit 4-Mann und 5-Mann –
Zimmern, Dafür mit Internetcafe im Haus.
Klaus Hauptvogel
Thomas
Hi, das ist der letzte Tag in Syrien. Morgen
geht’s nach Jordanien. Mal sehen wie es
da werden wird. Hier in Syrien wurden wir ja hervorragend betreut. Auch heute wieder gab es bezahlt vom Chef der
Provinz ein Essen. Na ja, ich befürchte echt, dass ich zunehme. Aber entschieden wird das wohl erst wenn ich in
Kairo im Flieger sitze. ;-) Ich habe mal ein Bild von mir angehängt. Dieses ist zwar nicht von heute, sondern auf dem
Weg von oder zu Aleppo. An diesem Tag war es ziemlich kalt und regnerisch. Aber mir ging und geht es gut. Also
dann, Euch Allen ein schönes und beschauliches Weihnachtsfest. Euer Thomas