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21.12.2005 Tripoli - Beirut

Klaus

Mittwoch, der 21.12. Heute ging es von Tripoli nach Beirut 101 Kilometer immer an der Mittelmeerküste entlang. Es war kein guter Tag für uns, da es auf der teilweise schlechten Strasse (Gullyabdeckungen in Fahrtrichtung, Eisenbahnschienen, regennasse Fahrbahn) insgesamt 6 Stürze gab, die zum Glück alle nur mit leichten Blessuren abliefen. Da es den ganzen Vormittag regnete, haben wir unsere Mittagspause unter einem Ladenvordach gemacht. Der Besitzer vom Nachbarhaus mit dem Namen Ati wollte uns 19 nasse und verdreckte Gestalten in seine Wohnung einladen. Da wir das nicht wollten, kaufte er uns Obst und Brot. Er ist ein Mercedeshändler und hat in Hamburg gelebt. Nach der Pause begleitete er uns etwa 30 Kilometer bis zur Stadtgrenze mit seinem Auto und wies uns so den Weg. An der Stadtgrenze verabschiedete er sich. Nun waren wir ohne Polizeibegleitung allein auf uns gestellt. Das ging natürlich gleich schief, weil wir samt unseres Begleitautos auf einer dreispurigen Schnellstrasse in der Rushhour in die falsche Richtung fuhren. Die Strasse haben wir ganz einfach kurz gesperrt, um sie zu kreuzen. Dann kamen wir ganz gut zurecht und wider erwarten trafen wir auch auf die verabredeten Leute, die uns mit Polizeieskorte zum Sportbürgermeister der Stadt führte. Dieser war 20 Jahre lang IOC – Chef des Libanon, schon in München zur Olympiade als Offizieller dabei und ist ein guter Bekannter von unsrem IOC – Mitglied Rolf Bach. Es gab die üblichen Reden und Stefan überreichte die Grußbotschaft von Ministerpräsident Milbrandt. Der Sportbürgermeister lud uns zu einem Essen ein, zu dem wir abends vom Hotel mit einem Bus abgeholt wurden. Festessen sind im arabischen Raum sehr üppig. Man isst hier unwahrscheinlich schnell und viel. Bei diesem Essen gab es auch Wein und Bier. Zu Beirut muss ich unbedingt etwas schreiben. Diese sehr saubere riesige Stadt ist sehr westlich. Anscheinend besteht sie fast nur aus modernen Neubauten. Irgendwie kann man sich den Berliner Potsdamer Platz in hundertfacher (oder tausendfacher?)Größe denken. Hier gibt es überall Weihnachtsdekoration. Bürgerkriegsschäden findet man nur noch, wenn man danach sucht. Es ist eine Riesenstadt, deren Grösse man nicht überblicken kann, obwohl Beirut am Gebirgshang gebaut wurde. Der Autoverkehr ist unbeschreiblich, Riesenstaus selbstverständlich. Klaus Hauptvogel
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