© 2005 -2022 Thomas Fares
Impressum
21.12.2005 Tripoli - Beirut
Klaus
Mittwoch, der 21.12. Heute ging es von Tripoli nach Beirut 101
Kilometer immer an der Mittelmeerküste entlang. Es war kein
guter Tag für uns, da es auf der teilweise schlechten Strasse
(Gullyabdeckungen in Fahrtrichtung, Eisenbahnschienen,
regennasse Fahrbahn) insgesamt 6 Stürze gab, die zum Glück
alle nur mit leichten Blessuren abliefen. Da es den ganzen
Vormittag regnete, haben wir unsere Mittagspause unter
einem Ladenvordach gemacht. Der Besitzer vom
Nachbarhaus mit dem Namen Ati wollte uns 19 nasse und
verdreckte Gestalten in seine Wohnung einladen. Da wir
das nicht wollten, kaufte er uns Obst und Brot. Er ist ein
Mercedeshändler und hat in Hamburg gelebt. Nach der
Pause begleitete er uns etwa 30 Kilometer bis zur
Stadtgrenze mit seinem Auto und wies uns so den Weg.
An der Stadtgrenze verabschiedete er sich. Nun waren
wir ohne Polizeibegleitung allein auf uns gestellt. Das
ging natürlich gleich schief, weil wir samt unseres
Begleitautos auf einer dreispurigen Schnellstrasse in der
Rushhour in die falsche Richtung fuhren. Die Strasse
haben wir ganz einfach kurz gesperrt, um sie zu
kreuzen. Dann kamen wir ganz gut zurecht und wider
erwarten trafen wir auch auf die verabredeten Leute, die
uns mit Polizeieskorte zum Sportbürgermeister der
Stadt führte. Dieser war 20 Jahre lang IOC – Chef des
Libanon, schon in München zur Olympiade als Offizieller
dabei und ist ein guter Bekannter von unsrem IOC –
Mitglied Rolf Bach. Es gab die üblichen Reden und Stefan
überreichte die Grußbotschaft von Ministerpräsident
Milbrandt. Der Sportbürgermeister lud uns zu einem Essen
ein, zu dem wir abends vom Hotel mit einem Bus abgeholt
wurden. Festessen sind im arabischen Raum sehr üppig.
Man isst hier unwahrscheinlich schnell und viel. Bei diesem
Essen gab es auch Wein und Bier. Zu Beirut muss ich
unbedingt etwas schreiben. Diese sehr saubere
riesige Stadt ist sehr westlich. Anscheinend besteht
sie fast nur aus modernen Neubauten. Irgendwie kann
man sich den Berliner Potsdamer Platz in
hundertfacher (oder tausendfacher?)Größe denken.
Hier gibt es überall Weihnachtsdekoration.
Bürgerkriegsschäden findet man nur noch, wenn man
danach sucht. Es ist eine Riesenstadt, deren Grösse man
nicht überblicken kann, obwohl Beirut am Gebirgshang
gebaut wurde. Der Autoverkehr ist unbeschreiblich,
Riesenstaus selbstverständlich. Klaus Hauptvogel